Das Gartenpalais in der Wiener Rossau wurde 1691 unter Fürst Johann Adam Andreas I. (1657-1712), einem der größten Bauherren seiner Zeit der Schlösser und Palais von Aussee über Landskron bis Prag erbauen ließ, errichtet.
Der Fürst bediente sich bei der Planung und dem Bau seines herrschaftlichen Palastes mit der weitläufigen Gartenanlage namhafter Architekten, Maler und Stuckateuren aus dem In- und Ausland.
Johann Bernhard Fischer von Erlach legte erste Entwürfe vor, Domenico Egidio Rossi begann schließlich 1691 mit der Errichtung seines „Palazzo in Villa“, einer würdigen Fürstenresidenz mit dominierten Mittelsaal im Stile der oberitalienischen Villen des Seicento. Domenico Martinelli, bevorzugter Architekt des Fürsten, griff ab 1692 in Rossis Konzept ein und erhöhte den Prachtbau um ein Stockwerk.
Mit der Wende vom 18. zum 19. Jahrhunderts erfuhr das barocke Gartenpalais einschneidende Veränderungen, als Fürst Johann Josef I. Gemäldesammlungen und Skulpturen aus dem Stadtpalais sowie den böhmischen und mährischen Besitzungen in die Rossau überstellen ließ und der breiten Öffentlichkeit zugänglich machte. Bautechnisch wurden Fenster zugemauert und wertvolle Fresken übermalt, um größere Ausstellungsflächen zu schaffen.
1938 verlagerte die fürstliche Familie während der Ereignisse um den zweiten Weltkrieg ihren Wohnsitz nach Vaduz und transferierte alle Kunstschätze nach Liechtenstein. Das Palais diente bis 2000 als Dependance des Museums für Moderne Kunst.
Nach der grundlegenden Sanierung des Palais Liechtenstein durch die fürstliche Familie erfolgten 2004 die Eröffnung und die Rückkehr eines Großteils der fürstlichen Kunstsammlung.
Fürstengasse 1
1090 Wien