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Von vielen wird Don Pasquale von Gaetano Donizetti als die letzte große Opera Buffa angesehen. Die perfekte Farce hat bis heute nichts an ihrer Popularität eingebüsst und ist ebenso aktuell, wie bei ihrer Uraufführung Mitte des neunzehnten Jahrhunderts.

Don Pasquale, ein alter, sehr wohlhabender Griesgram, glaubt sich einen sicheren Plan ausgedacht zu haben, um seinen unwürdigen Neffen Ernesto enterben zu können: so will er mit neuem Eheglück zu einem eigenen Kind kommen, dem er somit sein Erbe hinterlassen kann. Trotz seiner Freundschaft mit Pasquale verschwört sich Dr. Malatesta mit Norina, der Geliebten Ernestos, um ihn in Verlegenheit zu bringen, damit die beiden heiraten können: Malatesta wird von Don Pasquale gebeten für ihn eine Verlobte zu finden. So wird Norina die Angetraute Don Pasquales.

Ihre Täuschung ist nur der Anfang dieser zarten Komödie, die einen Don Pasquale zeigt, der zusehends immer verzweifelter wird, als er sieht, wie sich seine zunächst einfache, unschuldige, junge Frau in eine unerträgliche und kokette Streitsüchtige wandelt, die sein Geld verprasst und ihn das Glück verweigert, nachdem er sich so sehnt.

Don Pasquale ist vielleicht die letzte aller Arbeiten, die auf der Tradition der "Commedia dell'arte" basiert. Aber was diese Oper von Donizetti von den anderen Meisterwerken unterscheidet, ist die Art in der der Komponist so geschickt die eindimensionalen Charaktere dieser Kunstform anpasst, um völlig komplexe und glaubwürdige Persönlichkeiten zu erschaffen. Dies ist eindeutig in der Rolle des Don Pasquale zu sehen ist, der zunächst beim Publikum durch seinen Egoismus auf Abneigung stößt, letztlich aber verstanden wird und Mitleid durch sein Unglück hervorruft.

Am 3. Januar 1843 fand in der Salle Ventadour in Paris, dem damaligen Théâtre-Italien, die Uraufführung von Don Pasquale statt. Nun unterhält Don Pasquale an der Wiener Staatsoper sein Publikum.