Drei Geschichten des meisterhaften Erzählers E. T. A. Hoffmann, die von der fantasievollen und inspirierenden Begleitmusik Jacques Offenbachs zusammengehalten werden, laden Sie ein, eine fantastische Welt der Romantik zu betreten, voller lebensechter menschenähnlicher Roboter, Verrat und ein wenig Magie. Hoffmanns Erzählungen (oder Les Contes d'Hoffmann im französischen Original) schöpfen aus dem reichen Erbe des preußischen Schriftstellers der Romantik und machen ihn zum zentralen Charakter seiner eigenen Szenarien, fern jeglicher Lebenswirklichkeit. Die Wiener Staatsoper bietet eine recht seltene Inszenierung der letzten Bühnenarbeit Offenbachs. Sichern Sie sich rechtzeitig diese teuflischen Fantasien, gepaart mit bemerkenswerter musikalischer Erzähltechnik!
Um die wunderbaren Geschichten von Hoffmann zu einer zusammenhängenden Erzählung zu verknüpfen, nahm Offenbach die Dienste des französischen Librettisten Jules Barbier in Anspruch. Er entschied sich dafür, eine fiktionalisierte Version Hoffmanns selbst zur zentralen Figur der Oper zu machen, die die verschiedenen Akte miteinander verbinden sollte. In einer unterhaltsamen und faszinierenden Handlung verliebt sich der imaginäre Dichter Hoffmann in den schönen Androiden Olympia, verfolgt er die brillante und mysteriös kranke Sängerin Antonia und entgeht er den bösartigen Plänen der Kurtisane Giulietta und Kapitän Dapertutto. Entlang Hoffmanns Reisen begleitet und beschützt seine Muse, in Gestalt seiner engen Freundin Nicklausse, den jungen Mann.
Hoffmanns Erzählungen war Jacques Offenbachs letztes Werk. Der Komponist spürte, wie seine Kräfte stetig schwanden, weshalb er alles daran setzte, das Manuskript fertigzustellen, darauf hoffend, es wenigstens noch einmal auf der Bühne sehen zu dürfen. Eine verkürzte Aufführung fand im Mai 1879 in seinem Zuhause statt, als Léon Carvalho die Aufführungsrechte erwarb. Leider erlebte Offenbach die öffentliche Aufführung der Oper nicht mehr. Die Zwei-Akt-Version von Hoffmanns Erzählungen debütierte am 10. Februar 1881 an der Opéra-Comique in Paris, und die vollständige Version aus vier Akten wurde am 7. Dezember 1881 im Wiener Ringtheater uraufgeführt.
Die zügellosen, etwas dunklen Fantasien von E. T. A. Hoffmann und die erfinderische Partitur von Jacques Offenbach verschmelzen zu einer kaum zu fassenden Vorstellung, die Hoffmanns Erzählungen zu einem Klassiker macht, den nun die Wiener Staatsoper erneut prächtig aufleben lässt.