Die Handlung von La Cage aux Folles (Ein Käfig voller Narren) wurde durch zahlreiche Adaptionen berühmt, allen voran die herrliche Hollywood-Version mit dem Titel The Birdcage – Ein Paradies für schrille Vögel mit Nathan Lane und dem verstorbenen Robin Williams. Bevor es jedoch zu einem Filmjuwel wurde, war es ein äußerst erfolgreiches Musical von Jerry Herman. 1983 hatte es seine Probevorstellung in Boston und zog noch im selben Jahr an den Broadway. Die Originalproduktion übertraf über den Zeitraum von vier Jahren 1.760 Aufführungen und erhielt sechs Tony Awards. La Cage aux Folles, auf Deutsch aufgeführt, zieht nun triumphal an die Volksoper in Wien.
Die Handlung von La Cage aux Folles geht auf das Originalstück von Jean Poiret aus dem Jahr 1973 zurück. Im Mittelpunkt stehen Georges, Besitzer eines schicken Nachtclubs in St. Tropez, und Albin, unter dem Künstlernamen Zaza die männliche Primadonna des Clubs. Die beiden Männer genießen eine exaltierte und glückliche Zeit zusammen, doch ihr Leben mit endlosen Partys und Glamour wird bald gestört. Georges Sohn aus einer früheren Affäre kommt mit seiner Verlobten zu Besuch, die zufällig die Tochter eines ultrakonservativen Kommunalpolitikers ist. Der Nachtclubbesitzer, seine übertrieben agierenden Partner und ihr bunt zusammengewürfelter Haufen an exotischen Künstlern müssen ihr Bestes geben, um die zukünftige Ehe nicht zu sabotieren. Doch wie weit kann man gehen, um zu verbergen, wer man wirklich ist – und sollte man das überhaupt versuchen?
Jerry Hermans La Cage aux Folles zeigt ihre lebensbejahenden, Pro-Liebes- und Pro-Gay-Botschaften auf eine reizende und unterhaltsame Art und Weise, die das Publikum mitreißt. Sie betreibt weder Polemik noch scheltet sie die Konservativen; stattdessen lässt sie sie mit den Füßen wippen und in die Hände klatschen. Die Partitur lässt die extravagante Zaza die meisten der aufsehenerregenden Melodien zum Besten geben, während Georges' Charakter das Paar mit seiner Subtilität und seinem zurückhaltenden Charme wundervoll ergänzt. Dass die Chemie auf der Bühne stimmt, wird sich an der Volksoper Wien zeigen und die zentrale Quintessenz der Musikkomödie wiederholen: Liebe ist Liebe, und wir sollten sie mit Gesang und Tanz feiern, was auch immer passiert.
