Brutal, dramatisch, unerbittlich: Epitheta, die alle verwendet wurden, um Giacomo Puccinis überragende historische Oper Tosca zu beschreiben. Im realen Rom der Napoleonischen Kriege angesiedelt, stehen deren Schauplätze noch heute, darunter die Kirche Sant'Andrea della Valle, der Palazzo Farnese und die Engelsburg.
In Tosca bieten Politik und Kriegsführung die Kulisse für eine feurige Geschichte um Eifersucht, Leidenschaft und Mord, in der die Charaktere einander und sich selbst vernichten; eine Oper, in der es keine Helden gibt, sondern nur Opfer.
Angelotti ist ein Gefangener auf der Flucht. Tosca wird ihr Geliebter Cavaradossi zunehmend verdächtig, nachdem sie fälschlicherweise denkt, er hielte eine andere Frau versteckt, anstatt Angelotti seinen Schutz zu gewähren. Scarpia, der Polizeichef, der seine eigenen Absichten mit Tosca hat, nutzt die Situation, indem er zunächst Cavaradossi mit Folter droht, in einem Versuch, ihn zu zwingen, Angelottis Versteck zu verraten, und schließlich, indem er mit Tosca einen Handel eingeht, um Cavaradossi die Hinrichtung zu ersparen, wenn sie sich verpflichtet, seine Geliebte zu werden. Scarpias Belohnung für seinen Verrat ist der Tod durch Toscas Hände, doch als Cavaradossi vor dem Erschießungskommando steht, gibt es noch eine unerwartete Wendung der Ereignisse, auf die auch Tosca sich nicht vorbereiten kann.
Trotz einer mittelmäßigen kritischen Reaktion war die Oper ein sofortiger Erfolg beim Publikum, das sowohl das Melodramatische liebte als auch Puccinis berühmte Begabung für Melodien, von denen „Recondita armonia“ („Verborgene Harmonie“) und „E lucevan le stelle“ („Und die Sterne leuchteten“) nur zwei Beispiele dieser wundervollen Arbeit sind.
Uraufgeführt am 14. Januar 1900 im Teatro Costanzi, auch bekannt als Teatro dell'Opera di Roma, kommt Tosca auf die Bühne der Wiener Staatsoper in all ihrem blutbefleckten, verdorbenen Ruhm.